Biografie
Biografie
Philine Velhagen *1972 in Hamburg
lebt und arbeitet als freie Theater- und Hörspielmacherin in
Köln. Sie studierte Theaterwissenschaft und Komparatistik an der LMU München.
Nach dem Studium ging sie ans Theater Basel und assistierte dort u.a. bei
Christoph Schlingensief, Stefan Pucher und Barbara Frey. Seit 2002 sind
zahlreiche Projekte und Stücke entstanden. Viele davon gemeinsam mit der
Theatermacherin und Drehbuchautorin Barbara te Kock als velhagen/ te kock.
z.B. am und mit dem Pathos Transport Theater, Garage X Wien, FFT Düsseldorf,
Schauspiel Köln, für das Festival Politik im Freien Theater, Favoriten Festival (Einladungen 2011/2014/2020/2022) und
Spielart.
2018 war sie mit mehreren Videowalks zu Bölls 100. Geburtstag für den
deutschen Radiopreis nominiert.
Philine Velhagen lotet in ihren Arbeiten die sich stetig verschiebenden und immer
wieder neu zu verhandelnden Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichen aus
und wählt als Schauplatz für diese Gemengelage meist den öffentlichen Raum.
Dabei spielen ihre Arbeiten jeweils mit dem Reiz des Aufteilens von Ton und
Sichtbaren, um Verschiebungen, neue Konnotationen, Projektionsräume und
Lücken zu erzeugen. Über die Audioebene werden diese verschiedenartigsten
Transfers und Überschreibungen von Wirklichkeit erzeugt. Dadurch entsteht
meist eine Reibung mit der Realität und ihre Unberechenbarkeit interagiert mit
inszenierten, kontrollierten Eingriffen durch die Mittel des Theaters und der Performance. Nicht zuletzt greift Philine Velhagen die aus ihren Hörspielen vertraute Methode der angewandten Recherche auf. Die Hörspiele und Feature von Philine Velhagen werden nicht im klassischen Sinne am Schreibtisch geschrieben. Eine Versuchsanordnung in der Realität schreibt den Text. Eine Narration entsteht, indem Philine Velhagen sich selbst und anderen einer im Realen existierenden Versuchsanordnung unterwirft. Sei es die Behauptung ganz Köln sei ein Hotel und wir gehen heute Abend nicht in unser gewohntes Zimmer, sondern erhalten die Schlüssel zu einer anderen Wohnung (Hotel Köln – Das größte Hotel der Stadt, 2013), ein markierter Geldschein gibt die Dramaturgie vor, indem dessen Reise die Reise der Protagonistin bestimmt (Folge dem Schein, WDR 2011 Hörspiel des Monats) oder der Versuch unter 10 Freund*innen ihre Einkommen zu teilen, wird zur Zerreißprobe (Das Geld der anderen, ein Einkommensexperiment, DLF 2020).